
Mit durchschnittlich 23 Euro je Quadratmeter ist der Frankfurter Büromarkt ein teures Pflaster für junge Startups und kreative Gründer. Jedoch sind es gerade diese Unternehmer, die mit ihren innovativen Ideen die Zukunft unserer Wirtschaft sind. Langes Lamentieren über zu hohe Mieten gibt es nicht in der Gründerszene, daher kam diese auf eine geniale Lösung. Ausgehend von der klassischen Idee eines selbstverwalteten Gemeinschaftsbüros haben sich in den letzten Jahren immer mehr Coworking Spaces entwickelt. Oft sind diese Coworking Spaces selbst junge Startups, die aus einer Not eine Tugend gemacht haben. Im Sinne der urbanen Co-Kultur – sprich dem Teilen von knappen Ressourcen (in unseren Städten ist dies heute Raum), mietet ein Unternehmen eine für sich viel zu große Bürofläche in guter Citylage, teilt diese Fläche dann auf und vermietet den freien Raum an andere Unternehmen. Eigentlich ein ganz einfaches Geschäftsmodell, aus dem inzwischen ein teilweise internationaler Markt für junge Gründer gewachsen ist.
Gründer helfen Gründern und schaffen ebenso auch Räume in denen sich Gründer und Startups wohlfühlen. Vorbei ist es mit dem grauen Büroalltag, bei dem jeder die Tür zu hat und Akten absorbiert. Coworking Spaces sind bunt, kommunikativ und flexibel – dank der Digitalisierung, die die klassischen Arbeitswelten immer mehr in Frage stellt. Durch die Flexibilisierung und temporärebeitsaufträge hat das klassische feste Büro längst keinen Zweck mehr für die innovativen Gründer, die mit ihren Aufträgen auch räumlich wachsen und schrumpfen müssen. Besonders in großen, internationalen Städten ist Coworking daher Standard. Voraussetzungen sind: zentrale Lage, gute digitale und kulturelle Infrastrukturen und andere kommunikative Gründer, mit denen man sich schnell für ein großes Projekt vernetzen kann. Hier ist jeder sein eigener Chef oder ein ganzes Startupteam teilt sich mit anderen Einzelunternehmern einen großen Raum, um sich bei Bedarf flexibel zusammenzutun oder einfach nur einen netten Plausch in der Kaffeeküche zu haben. Der Kaffee und eine WLAN-Flatrate ist natürlich inklusive bei einer durchschnittlichen Miete von ca. 220 Euro je Arbeitsplatz.
Seit einigen Jahren wächst auch in Frankfurt das Angebot der Coworking Spaces stätig. Mit großer Freude nutzen immer mehr Selbstständige diese Raumoption zur Alternative zum Homeoffice. Immer mehr der Coworkings beginnen sich nun auch thematisch zu spezialisieren und somit eine noch bessere Infrastruktur für ihre einzigartigen Nutzer zu kreieren. Das „Social Impact Lab“ in Bockenheim fördert Gründungen im sozialen Bereich, das „Pier F“ im Osthafen hat ganz klar ökologisch nachhaltige Geschäftsmodelle im Visier, die „Coworking die Zentrale“ auf der Bergerstraße ist eines der ältesten Coworkings in Frankfurt und besticht vor allen durch Lage und abendliche Veranstaltungsformate. Ganz neu hinzugekommen ist nun „Co-Work &Play“, die eine Kinderbetreuung für selbstständige Eltern bieten oder das „TechQuartier“ an der Messe, in dem Startups aus der Finanztechnologie kurz Fintechs ein perfektes Gründerökosystem vorfinden. Vor allem die Kombination aus flexiblem Arbeitsplatz, Kaffeeküche oder sogar Cafébar mit Meetingräumen hat sich gut bewährt und lässt viele Coworker abends gerne länger im Büro bleiben, wenn ein Netzwerkevent oder ein Fortbildungsvortag auf den Eventflächen des „Gemeinschaftsbüros“ angeboten wird. Schnell kommt man locker zusammen und Ideen, Aufträge und Visitenkarten werden getauscht. So wird Coworking auch immer mehr als ein Modell das für große Unternehmen interessant. Das schnöde Großraumbüro kann massiv durch ein paar kosmetische Eingriffe aufgepeppt werden und wenn man seinen Mitarbeitern noch die Zeit und den Freiraum lässt, durch Austausch mit anderen Geschäftsbereichen zwanglos ins Gespräch zu kommen, wird auch hier ein leichtes Co-Kultur-Gefühl freigesetzt. Kurzum, für junge kreative Startups ist Coworking nicht nur ein Arbeitsplatz, es ist oft Teil der Innovationskultur, die diesen neuartigen Unternehmertypus erst richtig erfolgreich macht. So entwickelt sich Coworking und das Angebot hierfür weiter. Inzwischen zeichnen sich auch in Frankfurt neue Trends ab, die einen leichten Hauch von Silicon Valley spüren lassen. Gerne spricht man schon vom Next Big Thing: den Internt of Things Startups, PropTechs oder InsurTechs. Mit einem Blick nach vorne ist VABN in Bockenheim zu nennen, die gleich für 9 Monate ein Büro mietfrei zur Verfügung stellen oder der neue Makerspace Tatcraft in Seckbach mit einem Maschinenpark für Hardware Startups, der dem Forschungslabor eines großen deutschen Technologieunternehmens in nichts nachsteht. Man kann also gespannt sein, was urbane Co-Kultur noch alles hervorbringt.
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