
Marcus Bonszkowski ist Grafikdesigner, Schriftsetzer und Buchdrucker. Zusammen mit Tanja Huckenbeck betreibt er das Label höchst*schön. Kernstück von höchst*schön ist die historische Druckwerkstatt in Frankfurt-Höchst. Hier entsteht Design mit historischer Technik und modernen Möglichkeiten. Hier riecht es nach Druckfarbe, in den zahlreichen Schubladen schlummert kiloschwerer Bleisatz, es finden sich viele Merkwürdigkeiten wie z.B. Frösche, Schiffe, Klischees oder ganz selten auch mal ein Zwiebelfisch. Das Label bietet ausgefallene eigene Arbeiten an und druckt natürlich auch im Auftrag von Kunden hochwertige und individuelle Akzidenzen. Für alle, die selbst einmal auf den Spuren Gutenbergs wandeln und über 550 Jahre alte Technik ausprobieren sowie eigene Ideen umsetzen möchten, werden auch Bleisatz-Workshops angeboten. Produktdesign aus hochwertigen Materialien runden das Angebot ab.
Frankfurt ist für mich …
… immer wieder anders. Ich finde, dass Frankfurt eine Stadt mit wahnsinnig vielen Facetten ist … die man sich erarbeiten muss.
Was begeistert Dich am meisten an Deinem Beruf?
Mein Beruf ermöglicht es mir mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt zu kommen. Die daraus resultierenden Projekte und Erlebnisse sind äußerst abwechslungsreich und inspirierend.
Woher kommen Deine Ideen?
Die Ideen kommen aus vielen Richtungen, hauptsächlich aber aus Gesprächen mit Freunden, Familie, Bekannten, Kollegen und Kunden. Und natürlich einfach mit offenen Ohren und Augen durch das Leben gehen …
Meine Mittagspause…
Da ich keinen klassischen 9to5-Job habe, kenne ich sowas wie die herkömmliche Mittagspause gar nicht mehr. Wenn es mal eine Pause von der Arbeit gibt, dann gibt es hier in Höchst viele Möglichkeiten, um neue Kraft zu tanken: ein kleiner Spaziergang zum Main, ein kleines (Mittag-)Essen bei Frau Grau und und und …
Welche Trends siehst Du gerade?
Nachhaltigkeit scheint einen immer größeren Stellenwert im Wertegefüge der Menschen einzunehmen. Ganz persönlich bekommen wir mit, dass die Menschen gerne wieder etwas „selber machen“, also mit eigenen Händen herstellen wollen … unsere Workshops erfreuen sich großer Beliebtheit. Ich selbst bin schon ganz gespannt auf das bald eröffnende Makers-Lab hier in Frankfurt, da ich auch noch so ein paar Ideen in der Schublade habe.
Was können wir noch lernen?
Ich bin der Meinung, dass wir in Deutschland lernen müssen, Fehler und Misserfolge nicht als ein Scheitern anzusehen. Wir ersticken in Deutschland in einem unnatürlichen Sicherheitsbedürfnis … und bevor wir einen Fehler machen, machen wir lieber erstmal nichts.
Das sollte man in Frankfurt unbedingt machen …
… auf jeden Fall einmal Höchst besuchen. Am besten an einem Samstag im Frühjahr oder Sommer. Dann zuerst auf dem tollen Wochenmarkt einkaufen gehen, danach einen Bummel durch die tolle (und echte) Altstadt machen, bevor man sich an die Schiffsmeldestelle setzt und eine entspannte und gute Zeit hat.